Am 1. Juli 2013 trat Kroatien der EU bei und hat vor allem wirtschaftlich stark von der Mitgliedschaft profitiert.
Serie zur EU-Wahl am 9. Juni
Kroatien Urlauber spüren es in der Brieftasche. Das Preisniveau hat sich auch dort stark nach oben geschraubt. Neben der Inflation lenkten Investitionen die Preise. Diese läuteten einen spürbaren Wandel ein und brachten Kroatien einen Qualitätssprung nach vorne.
Für die Aufnahme in die Europäische Union musste Kroatien zuvor verschiedene Bedingungen erfüllen. Vor allem die grassierende Korruption, die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz sowie die mangelhafte Kooperation mit dem internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, stellten große Hindernisse dar. Auch eine effizientere Verwaltung und eine Privatisierung von Staatsbetrieben stand im Forderungskatalog der EU. Aber Kroatien war motiviert und stellte sich den Ansprüchen.
Arbeitskräftemangel auch in Kroatien
Das Wirtschaftswachstum in den Jahren seit dem EU-Beitritt spiegelt sich auch in den Arbeitslosenzahlen wider. Vor dem Beitritt zur EU war knapp jeder fünfte Kroate arbeitslos, unter Jugendlichen sogar mehr als zwei von fünf. Viele gut qualifizierte Menschen verließen damals das Land.
Der Arbeitsmarkt dürfte angespannt bleiben, wobei die Beschäftigung weiter zunehmen und die Arbeitslosenquote einen neuen Tiefstand erreichen wird. Letzteres nicht zuletzt aufgrund des Erfolgs aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, Stichwort "Up- und Reskilling". Für Arbeitswillige bedeutet „Upskilling“ das Aneignen und Erneuern von Fachwissen, beim „Reskilling“ entwickelt man breites angelegtes, tiefergehendes Wissen in gänzlich neuen Kompetenzen.
Nun allerdings wird die Arbeitskräfteknappheit immer spürbarer. Zwar nimmt die Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten etwas vom Druck, dennoch ist die Situation für hohe Lohnsteigerungen gegeben, was die Gefahr der Bildung einer Lohn-Preis-Spirale birgt und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gefährden kann.
Stärken | Problempunkte |
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Stand: Juni 2024
Erstellerin: Mag. Bettina Hametner, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG
Quellen: u.a. www.bpb.de, merkur.de
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