Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität sind entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg einer Volkswirtschaft. Europa gerät hier immer mehr ins Hintertreffen.
Serie zur EU-Wahl am 9. Juni
In den letzten Jahrzehnten waren der freie Waren-, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehr ein starker Motor für das Wirtschaftswachstum in Europa. Angesichts der Herausforderungen, die aus strukturellen Trends und geopolitischen Spannungen entstehen, muss Europa seine Stärken schärfen, um internationaler Top-Player zu bleiben. Denn – so die Erkenntnis der Politik: Es tut sich immer mehr eine Innovations- und Produktivitätslücke der EU zu ihren Hauptkonkurrenten USA und China auf.
DARPA strebt radikale Innovationen an. Weniger als die Hälfte des Budgets ist darauf ausgerichtet, bestehende Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Größerer Wert (knapp 60 Prozent der Finanzierungssumme) wird auf Grundlagen- und angewandte Forschung gelegt, die keine unmittelbar kommerziellen Zwecke hat. Der EIC fokussiert hingegen weniger als 40 Prozent auf Grundlagen- und angewandte Forschung.
Schließlich konzentriert DARPA seine Finanzierung im Vergleich zum EIC stärker auf Forschungseinrichtungen als auf Privatunternehmen. Wenig, etwa 100 Mio. USD, fließt in Klein- du Mittelunternehmen-Förderprogramme (KMU), in der EU sind etwa 70 Prozent des EIC-Förderbetrags für KMU und Start-Ups reserviert. Die Antragsverfahren und Auswahlprozesse von EU-Projekten erscheinen im Vergleich zu den USA sehr bürokratisch und unterliegen einem starren komplizierten Regelwerk mit viel Entscheidungsmacht beim Beamtenpersonal.
Am EU-Sondergipfel am 19. April 2024 sprach die EU-Spitze über die zentrale Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und formulierte vier zentrale Aktionsbereiche Verbesserung des Zugangs zu Kapital für europäische Unternehmen:
- Senkung der Energiekosten
- Verbesserung der Kompetenzen der Erwerbstätigen
- Stärkung des Handels mit der übrigen Welt
- Stärkung des Handels mit der übrigen Welt
Stand: Mai 2024
Erstellerin: Mag. Bettina Hametner, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG
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