Bierflasche und Sonnenlicht
© Courtney Keating
Vom Wetter und der Inflation

Ob Trockenheit oder Starkregen – Wetterextreme haben Einfluss auf die Preise unserer Konsumgüter.

Wetterextreme und die Auswirkungen auf die Preise

Wetterextreme wirken sich nicht nur auf die Versicherungswirtschaft aus, sie haben auch auf die Inflation Einfluss. Das gilt nicht nur für hohe Temperaturen. Wie sich die einzelnen Extreme auf die Verbraucherpreise auswirken, lesen Sie hier.

Manche Wetterereignisse beeinflussen die Nachfrage, andere das Angebot und in einigen Fällen wirken sie gleichzeitig. Dabei können sich die Effekte entweder gegenseitig verstärken oder auch in entgegengesetzte Richtungen wirken. Eine Rolle spielt außerdem, zu welcher Jahreszeit, wie lange und wie intensiv die Extreme auftreten.

Globale Wettereignisse - Einfluss auf heimische Inflation

Bei den Auswirkungen der Wettereignisse kann man natürlich den Himmel über Österreich nicht isoliert betrachten. Die größten Importpositionen Österreichs sind - laut Statista, 2022 - Getreide und Obst. Hier schlagen sich globale Wetterextreme durch Verknappung der Rohstoffe auch auf die österreichischen Verbraucherpreise durch.

Auswirkungen auf Energiepreise

Als Konsument bekommen wir das meist erst mit einigen Monaten Verzögerung an der Kasse zu spüren. Die ersten Auswirkungen sind bei den Inflationsraten von Energie und Dienstleistungen zu bemerken. Dabei präsentieren sich die Preise nicht nur durchgehend im Steigen. Beispielsweise ist in den Monaten, die auf eine besonders niederschlagsreiche Phase folgen, die Inflationsrate leicht erhöht. Dies dreht sich jedoch nach etwa einem halben Jahr in einen leicht inflationsdämpfenden Effekt.

Grafik
Quelle: OeNB
Heißer Sommer – mehr (Bier)verbrauch – höhere Preise

Unter den bekanntesten alkoholischen Getränkesegmenten weist das Bier mit rund 97 Litern den höchsten Pro-Kopf-Konsum in Österreich auf (Quelle: statista, 2021).

Das Getränk ist nicht nur hinsichtlich der Nachfrage repräsentativ, sondern zeigt, inwiefern sich das Wetter auf die Inflationsraten auswirkt.

Nicht nur nach einem ungewöhnlich warmen, sondern auch nach einem ungewöhnlich niederschlagsreichen Frühling ergibt sich ein inflationstreibender Effekt. Sollten gar beide Wetterereignisse gleichzeitig eintreten, also ein zugleich überaus warmer und feuchter Frühling, verstärken sich die Effekte gegenseitig. Ein milder, trockener Winter wirkt bei Bier inflationsdämpfend, ein heißer Sommer inflationssteigernd.

Und dann kommt es natürlich auf das individuelle Konsumverhalten an, wie stark man tatsächlich von den Preisveränderungen betroffen ist.

In diesem Sinne: Hoffen wir, dass wir in diesem Sommer von weiteren Wetterextremen verschont bleiben. Zur Schonung unserer Umwelt und unseres Geldbeutels.

 

Quelle: OeNB

Grafik: Auswirkung von hohen Termperaturen auf die Inflationsrate von Bier in den 12 Monaten nach dem Wetterschock
Quelle: Rodrigues et al. (2024), eigene Berechnungen OeNB.
Grafik: Auswirkung von starkem Niederschlag auf die Inflationsrate von Bier in den 12 Monaten nach dem Wetterschock
Quelle: Rodrigues et al. (2024), eigene Berechnungen OeNB.

Stand: Juli 2024
Erstellerin: Mag. Bettina Hametner, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

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30.07.2024 - Volkswirtschaft